Im Portrait: Kultfigur Christian Osebold von Fortuna Köln

Im Portrait: Kultfigur Christian Osebold von Fortuna Köln

Fortuna Köln steht im Bitburger-Pokalfinale und hat die große Chance auf den Einzug in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Was dafür zählt, ist ein Sieg gegen Gegner Bonner SC. Ein topfitte Mannschaft ist die Basis für den Erfolg. Wir stellen Euch Christian Osebold vor, der neben seiner Tätigkeit als Fortuna-Physiotherapeut auch eine echte Kultufigur im Verein ist.

Christian Osebold - Physiotherapeut von Fortuna Köln

Eigentlich war Christian Osebold schon weg. Vom Rhein an den Mittellandkanal. Von Fortuna Köln zum Nachwuchs des VfL Wolfsburg. 93 Minuten waren im Relegationsrückspiel zwischen Fortuna Köln und der Reserve des FC Bayern gespielt und eigentlich zweifelte niemand mehr daran, dass die Münchener den Sprung in die Dritte Liga packen würden. „Ein Verpassen des Aufstiegs hätte für viele von uns Unsicherheit und Veränderung bedeutet“, erinnert sich der Physiotherapeut des Südstadt-Klubs an den Sommer 2014. Doch dann gab es diesen einen Moment. Hunderte Male erzählt, tausende Male als Video im Internet abgerufen: Tief in der Nachspielzeit ließ der Münchener Keeper Lukas Raeder den Ball durch seine Hände rutschen und erlaubte Oliver Laux den Treffer zum 1:2 für die Gäste. Sekunden vor Schluss war Köln vom Verlierer zum Gewinner dieses Aufstiegskampfes geworden. Osebold spurtete los und umarmte als einer der Ersten den Helden des Spiels.

Für Fortuna ging es zurück in den deutschen Profifußball und für Osebold und die übrigen Verantwortlichen und Spieler zurück auf beruflich sicheres Terrain. „Wäre das nicht passiert, hätten vermutlich viele im Klub um ihren Job bangen müssen. Und ich hätte wohl notgedrungen einen Vertrag bei der Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg unterschrieben“, sagt Osebold. Fortuna hätte ein Urgestein verloren. Und zwar eines mit heilenden Händen, wie Trainer Uwe Koschinat sagt. Doch es blieb beim Konjunktiv und Osebold bei seinem Klub. „Gerne wäre ich nicht weggegangen. Denn mir ist bei der Fortuna vieles ans Herz gewachsen“, sagt der 34-Jährige, der im Südstadion und in den Katakomben nebenan schon einiges erlebt hat.

Kurz nach seinem Einstieg 2004 bei Fortuna Köln meldete der finanziell klamme Verein das Team vom Oberliga-Spielbetrieb ab. Ein Loch in Osebolds Kasse riss die Zwangspause nicht. Geld hatte er nämlich in den ersten Wochen bei der Fortuna ohnehin nicht verdient. Beim anschließenden Neubeginn war Osebold wieder dabei und wurde so Teil des Aufschwungs: Es ging in die NRW-Liga, die Regionalliga und im Sommer 2014 dann in die Dritte Liga. „Mit einem erneuten Sieg in Bonn würden wir diese positive Geschichte weiterschreiben“, erklärt Osebold. Und auch wenn er inzwischen drei Jahre älter geworden ist, wäre er sicherlich zu einem Spurt bereit, um wieder als einer der Ersten den Helden des Spiels zu beglückwünschen.

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