Fußballkreis steht vor einem Umbruch

Für den neuen Vorstand werden noch dringlich ehrenamtliche Beauftragte gesucht. Zwei Posten noch vakant.

Fußballkreis steht vor einem Umbruch

In der Ausgabe der Dürener Zeitung wurde der nachfolgende Artikel abgedruckt, den wir gerne auch hier nochmal veröffentlichen wollen.
Die Bundestagswahl im September ist noch nicht „abgeschlossen“, sprich eine neue Regierung hat sich noch nicht gefunden. In NRW bereiten sich die Parteien auf die im Mai stattfindende Landtagswahl vor, und in Frankfurt sucht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen neuen Chef. Wahlen und entsprechendes Geplänkel, wohin man blickt. So auch beim Fußballkreis Düren, wo im März und April kommenden Jahres insgesamt 100 Sportvereine über notwendige personelle Veränderungen im Kreisvorstand und in den Gremien abstimmen werden. Die entsprechende Suche nach geeigneten Nachfolgern ist im vollen Gange. 
„Ich möchte selbstverständlich noch dazu beitragen, für die nächste Wahlperiode möglichst alle Funktionen in den Gremien zukunftsfähig besetzt zu wissen“, sagt Manfred Schultze, noch amtierender Kreisvorsitzender der Fußballer. Daniel von Lüninck (34) soll das Amt von ihm übernehmen. „Der aktuelle Kreisvorstand wird ihn bei der anstehenden Wahl als meinen Nachfolger vorschlagen“, sagt Schultze, der damit in einer beruhigenden Position ist, was seine Person anbelangt. Denn mit von Lüninck steht seine Nachfolge fest.
Für Matthias Hunf, den Freizeit- und Breitensportbeauftragten, wird noch eifrig ein Nachfolger gesucht. „Natürlich habe ich auch schon mit von mir angedachten Kandidaten gesprochen, aber meine Anfragen blieben erfolglos“, sagt der 67-Jährige. Was allerdings nicht heißt, dass er sein Amt mangels Nachfolger weiter ausüben wird. „Nein, das schließe ich definitiv aus, wenn ich einmal Nein gesagt habe, dann bleibt es dabei“, sagt der Boslarer unmissverständlich. Für ihn ist es nicht vorstellbar, noch mit 70 Jahren – die wäre er bei einer Wiederwahl am Ende der Wahlperiode – im Kreisvorstand tätig zu sein.
Ist die Personalsituation generell im Kreisvorstand oder in den einzelnen Gremien besorgniserregend? „Nein, wir können alle Posten besetzen“, sagt Schultze, „selbst die Posten ,Vertreter der jungen Generation‘, die man in allen Gremien haben muss.“ Er schränkt allerdings ein, dass dies der Ist-Zustand sei. „Aber wenn keiner da sei, könne man nicht besetzen“, verdeutlicht der Kreisvorsitzende. Wie zum Beispiel beim Jugendsportgericht oder dem Kreisspielausschuss. Da sucht der Vorstand explizit.
Da diese Ämter allerdings satzungsgemäß nur junge Leute, die das
27. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bekleiden können, sei „jede oder jeder, die oder der mitwirken möchte, unseren Fußballkreis weiterzuentwickeln, herzlich willkommen“, betont Hunf, und schielt dabei natürlich auch auf seinen Amtsbereich. Dort war er als Einzelkämpfer unterwegs, obwohl auch ihm ein Ausschuss zugestanden hätte. „Zwischendurch habe ich schon mal geschrien, weil keine weiteren Entscheidungsträger Rat und Hilfe hätten geben können. Aber auf Dauer habe ich es als Vorteil angesehen.“
Im Herbst 1998 trat Hunf nach einem Telefonat mit dem Kreisvorstand sein Amt im Dienste des Fußballkreises offiziell an – „eigentlich wollte ich nur als Vorstandsmitglied des SV Boslar etwas nachfragen“, erinnert er sich. „Eine Aufgabe, die mich bis heute immer erfüllt und zufriedengestellt hat.“
Obwohl damals nicht selten die Meinung vertreten wurde, die Arbeit des Freizeitbeauftragten sei Spielerei. Was es beileibe nicht war, so sieht es Hunf weiterhin.
So wurde unter seiner Ägide unter anderem der Hallencup der Sparkasse Düren auf die Beine gestellt: Aus einem Ü40-Turnier in Jülich mit nur sieben Fußballteams entwickelte sich das mittlerweile größte Turnier in der Region. Über die Jahre stellte Hunf immer wieder bei Turnieren und Meisterschaften sein Organisationstalent und seine Überzeugungskraft unter Beweis. Anforderungen an einen möglichen Nachfolgekandidaten sind schnell benannt: „Er sollte viel Ruhe und Geduld mitbringen. Er sollte wissen und daran denken, dass die Arbeit in den Vereinen nicht so einfach ist, wie es sich ein Verbandschef vorstellt.“
Laut Vorstandsbeschluss, und nur der ist dazu berechtigt, können sogenannte Helfer eingesetzt werden, welche die Arbeit, die sie möglicherweise mit der Wahl antreten, schon kennenlernen. „So war es auch bei Daniel, der sitzt schon seit einem Jahr hier in unserer Geschäftsstelle mit am Tisch“, sagt Schultze, dem mit seinen Kollegen im geschäftsführenden Vorstand gleich fünf Bewerbungen für das Amt des Kreisvorsitzenden vorlagen. Letztendlich kamen diese dann auf von Lüninck, der jetzt nach Beschluss des gesamten Kreisvorstandes beim Kreistag im April als neuer Vorsitzender vorgeschlagen wird – vom noch amtierenden, der dieses Amt 26 Jahre innehatte und im Kreisvorstand in anderen Funktionen 49 Jahre tätig war.
Warum der Kreisvorstand die „Stellenausschreibungen“ öffentlich macht – neben den Anschreiben an alle Vereine – hat für Schultze einen einfachen Grund: „Erst, als wir an die Zeitungen herangetreten sind, haben sich Interessenten gemeldet.“ Zuvor hatten die 50 Mitarbeiter in allen Gremien das Erstrecht, sich zu bewerben. „Aber da kam damals nichts, und auch jetzt nicht.“ Außer im Ausschuss der Frauen-Beauftragten. „Da haben wir im Moment einen Mann, aber dies wird sich schon beim kommenden Kreistag ändern“, verrät Schultze. Eine 23-jährige Kandidatin habe sich gemeldet.
Dass es immer schwieriger werde, geeignete Ehrenamtler zu finden, sagen Hunf und Schultze unisono. „Aber es ist nicht unmöglich“, meinen sie. Und sind zuversichtlich, dass ihre Personalsuche erfolgreich sein wird. Auf die Frage nach den Annehmlichkeiten eines Ehrenamtes sagt Manfred Schultze direkt: „Da gibt es viele“, und nennt als Beispiele die Arbeit mit Gleichgesinnten, die Geselligkeit in und außerhalb der Vereinsarbeit, das gegenseitige Helfen und die Arbeit mit vielen jungen Leuten. Aber, hebt Schultze hervor, es sei überhaupt nicht wichtig, dass die oder der Interessierte Fußball spiele oder gespielt hat. „Ich zum Beispiel habe nie Fußball gespielt, ich musste von meinem Vater aus zum Turnen. Dabei hat mich der Fußball immer mehr fasziniert und vor allen Dingen interessiert.“

INFO:
Für die beiden Sportgerichte (Senioren und Jugend) werden motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Es geht dabei weniger um konkrete Ämter oder Arbeitsverteilung, sondern zunächst um generelles Interesse an einer Mitarbeit im Sportgerichtswesen. Bei Interesse stehen Manfred Schultze oder Matthias Hunf sowie die Mitglieder des Vorstandes gerne zur Verfügung. Kontaktdaten sind unter
https://dueren.fvm.de/kreis-dueren/gremien-ausschuesse/kreisvorstand/ zu finden.

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